Work in Progress!

ELISA-Projekt befindet sich auf der Zielgeraden

Nun läuft das ELISA Projekt seit gut fünf Monaten.
In dieser Zeit durften wir bislang 17 spannende Interviews mit Personen aus ganz unterschiedlichen Bereichen wie IT, Medizin, Philosophie, Soziologie und Psychologie führen. Wir haben viel gelernt und erfahren, wie wichtig ein fachübergreifender Blick auf das Thema ist, um verschiedene Zusammenhänge zu erkennen.
In diesem Blogpost wollen wir einige der hieraus gewonnenen Einblicke mit Euch teilen.

Vertrauen spielt eine große Rolle

Vertrauen in die Corona-Warn-App (CWA) und in die beteiligten Akteur:innen wird von vielen als ein Grundelement beschrieben, um die Kernfunktionalität der digitalen Kontaktnachverfolgung sicherzustellen. Denn Vertrauen in eine digitale Applikation ist keine Selbstverständlichkeit. Sie sieht sich vielmehr in der Pandemiesituation von zahlreichen situativen Aspekten beeinflusst. Hierbei spielt Vertrauen in die Regierung eine ebenso große Rolle wie Vertrauen in Entwicklung, Software und in die Endgeräte (Apple, Google). Gleichzeitig zeigt sich der Trend, dass viele durch die Veröffentlichung des Quellcodes und der minimal-dateninvasiven Architektur der CWA ein vorbildliches Produkt in puncto Transparenz und Datenschutz erkennen. Diese Diskussionen hängen auch damit zusammen, geht es z.B. darum zu beurteilen, wie neue, auf zentraler Speicherung beruhende Technologien wie LUCA beurteilt werden.

Unterschiedliche Einschätzungen zur Rolle der CWA in der Pandemie

Einschätzungen zur epidemiologischen Effektivität der CWA fallen sehr heterogen aus. Während einige Expert:innen betonen, dass die digitalisierte Kontaktnachverfolgung nur einen kleinen Baustein in der Gesamtstrategie der Pandemiebekämpfung darstellt und dementsprechend aus unterschiedlichen Gründen nur einen marginalen Beitrag leistet, existieren auch jene Positionen, die in der Nutzung der CWA eine Form von Empowerment erkennen und diese als aktiven Beitrag zur Pandemiebekämpfung ansehen. Diese Ansätze akzentuieren hier insbesondere den Aspekt, dass einzelne Personen sich auf digitalem Weg solidarisch mit vielen Verhalten und so potentiell viele Menschen schützen können. Auch jene, die aufgrund verschiedener Ungleichheitsfaktoren („Digital Divide“) oder individueller Motive nicht an einer digitalen Pandemiebekämpfung teilnehmen.

Digitale Hindernisse

Die befragten Expert:innen identifizieren verschiedene Barrieren, welche potentielle Nutzer*innen von der Partizipation an einer digitalen Pandemiebekämpfung hindern. Dabei werden vor allem gesellschaftliche Ungleichheiten genannt, die sich in der Pandemiesituation weiter verstärken. Zum Thema gemacht wird u.a. die ungleiche Verteilung von finanziellen und zeitlichen Ressourcen, das Knowhow im Umgang mit und der Bedinung von Technik sowie der Zugang zu entsprechenden kompatbilen Endgeräten.
Die Expert*innen führen dabei auch Ideen an, wie die Zugangsmöglichkeiten verbessert werden können, etwa durch Bluetooth gestützte Geräte, welche die CWA auch ohne Smartphone zugänglich machen, z.B. in Form von Bluetooth-Dongles oder smarten Armbändern („Corona-Wrist-Bands“).

Abschlusskonferenz

Unter dem Titel „Sie hatten einen Risikokontakt“ – Soziale und ethische Dimensionen von Livetracking-Applikationen in der Coronapandemie, plant das ELISA-Team am Freitag, den 17.09.2021, die Abschlusskonferenz des Projekts im Rahmen eines Online-Symposiums.

Neben der Vorstellung der Projektergebnisse wird dort Raum für einen konstruktiven und interdisziplinären Dialog über die Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Kontaktnachverfolgung geboten.

Wir laden Vertreter:innen aller Disziplinen ein, die Interesse am Thema Digitalisierung und Krise haben, sich mit uns von 10:00–15:00 Uhr über Zoom auszutauschen.  

Weitere Informationen zur Abschlusskonferenz folgen in Kürze.

#Elisa #ELSA_Research #CoronaWarnApp #CWA


Universitätsstraße 150 | 44801 Bochum
Tel.: +49 234 32201
Impressum | Datenschutz | Kontakt RUB

Institute for Medical Ethics and History of Medicine

Markstraße 258a | 44799 Bochum
Tel.: +49 234 3223394
rub.de/malakow


Letzte Änderung: 10.07.2020 | Ansprechpartner/in: Inhalt & Technik